DEIN Ordnungscoaching BLOG


15. März 2021

Familienmitglieder motivieren

"Wie schaffe ich es, dass die ganze Familie/ WG/ meine Partner:in genauso ordentlich wird wie ich und ich nicht ständig hinterherräumen muss?"


Das ist immer wieder eine sehr beliebte Frage bei meinen Coachings.

Gerade wenn das eigene Bedürfnis nach Ordnung und Struktur immer wieder kollidiert mit dem Aufräumverhalten der anderen Familienmitglieder oder auch WG-Mitbewohner:innen, kommt es häufig zu Frustration und Resignation gegenüber der Situation in der Wohnung. 

Wie also schaffst du es, dass die anderen genauso ein großes Bedürfnis nach einem 

aufgeräumten, ordentlichen und gemütlichen Zuhause haben wie du? 

Ganz ehrlich...vermutlich gar nicht - also fange lieber bei dir selbst an!

Das klingt im ersten Moment komisch, da es ja die anderen sind, die ihr Verhalten ändern sollen und nicht du. Allerdings ist das ein sehr großes Unterfangen, vor allem wenn der Wille und der Wunsch gar nicht da ist. 

Daher würde ich dir raten, zunächst einmal dich selbst zu ergründen

• Woher kommt dein Wunsch nach mehr Ordnung und Struktur?

• Welche Bedürfnisse stecken dahinter?

• Wie sehe dein Wunschzustand aus?

• Wo stört dich das Chaos am meisten?

Wenn du für dich klärst und verstehst, woher deine Unzufriedenheit mit der momentanen Situation kommt und was dahintersteckt, kannst du das auch viel besser deinen WG- oder Familienmitgliedern erklären. 

Sprich mit ihnen über deinen Gefühlszustand, erkläre ihnen warum du dich nach mehr Struktur/ Leichtigkeit/ Klarheit…sehnst. So kannst du dem „Bitte räumt das Geschirr direkt in die Spülmaschine“ nämlich noch ein „weil“ hinterherschicken, um so dein Bedürfnis klarer zu kommunizieren.

Und für die anderen Familienmitgliedern/ Bewohner:innen wird es transparenter, was eigentlich dahinter steckt - und es kann ihnen dadurch leichter fallen ihr Verhalten zu ändern.

Probiere es einfach mal aus!

 

Wenn dein Sinn für Klarheit, Übersichlichkeit und Ordnung sich nicht ganz deckt mit dem deiner Familienmitglieder, habe ich noch einen weiteren Tipp für dich: 

Schaffe Raum für dich! 

Statt deine Energie in die Änderung des Verhaltens der anderen zu stecken, benutze sie doch lieber dafür, dir die Hoheit über einen Bereich der Wohnung zu sichern, den du ganz nach deinen Bedürfnissen gestaltest - wenn es die Wohnsituation zulässt ist das vielleicht sogar ein ganzer Raum...


...der dir gehört, 

...der nicht von den anderen Familienmitgliedern okkupiert wird 

...an dem alles genau so ist, wie du es dir wünscht – leicht, klar, ruhig, gemütlich, inspirierend,… 

 

Somit schaffst du dir einen Rückzugsort, der dir das Gefühl gibt dort alles unter Kontrolle zu haben, an dem du in Ruhe deinem Hobby nachgehen kannst oder einfach nur für dich sein kannst,. 

 

Ein positiver Nebeneffekt kann sein, dass die anderen Familienmitglieder den Unterschied zwischen deinem Raum und dem Rest der Wohnung/ ihren Zimmern ebenfalls deutlich wahrnehmen und dadurch motiviert werden, in ihren Zimmern dem Zustand in deinem Bereich nachzueifern - durch Aussortieren, Ordnung schaffen und Aufräumen. 

Und zu guter Letzt: 

Gehe mit gutem Beispiel voran – das kann wirklich anstecken! 

Vermutlich ist das der schwierigste Tipp, gerade wenn die Genervtheit und das Gefühl immer allen hinterher räumen zu müssen groß ist. Dennoch lege ich dir ans Herzen deine Aufräum-Routinen und Gewohnheiten weiterhin genauso durchzuführen, ohne dich von den anderen Familienmitgliedern und deren mangelnder Motivation runterziehen zu lassen. 

Zum einen weil deine Routinen, wie der Name schon sagst, sowieso regelmäßig ohne viel nachzudenken von der Hand gehen Und zum anderen weil irgendwann tatsächlich der Nachahm-Effekt einsetzt. 

Viel Spaß beim Tipps umsetzen.


Deine Stephanie

Bildnachweis:  Photo by Annie Spratt on Unsplash 

Bildnachweis: Photo by Jess @ Harper Sunday on Unsplash